Vor einiger Zeit schon landete ich unsanft auf einem noch unbekannten Jupitermond.
Ich glitt auf seinem Eis dahin und stoppte zwischen zwei riesigen Eiszapfen, die meinen Stoß mit Knirschen und Brechen ins Innere der Kapsel weiterleiteten. Da war ich nun, einsam auf einem Eismond. Kann man sich etwas trostloseres vorstellen? Mein Sprit reicht nicht, um der geringen Schwerkraft des Mondes zu entkommen. Die Energieversorgung reicht nicht einmal mehr aus um ein Handy zu betreiben.
Da dachte ich, es würde vielleicht helfen, nach dir zu rufen, meine Liebste. Ich rief allerdings nur in Gedanken, denn der Mond besaß keinerlei Atmosphäre, die meinen Ruf verbreiten konnte. So schickte ich also viele, viele Gedanken in Richtung Erde, um deine Aufmerksamkeit zu erregen. Lange wartete ich auf ein Echo der Bodenstation.
Ich weiß nicht mehr warum, vielleicht auch aus Verzweiflung, schnitt ich einen Eisblock entzwei und entdeckte in seinem Inneren merkwürdige Zeichen, so eine Art Schrift. Nach mehreren geteilten Eisblöcken erkannte ich die Schlangenschrift, die du einst erfunden hast und die nur du verstehst. Es ist eine Antwort von dir als gefrorenes Echo, das aber schon vor langer Zeit auf dem Jupitermond eintraf.
Ich sitze hier und weiß nicht, was du mir schon längst sagen wolltest. Der Mond lässt mich hier nicht weg. Er behält mich auf seiner eisigen Oberfläche.